Er arbeitete weltweit an riesigen Gasturbinen – nun gehört er zur Feuerwehrspitze im Havelland (2025)

Brandschutz im Havelland

Er arbeitete weltweit an riesigen Gasturbinen – nun gehört er zur Feuerwehrspitze im Havelland

Er arbeitete weltweit an riesigen Gasturbinen – nun gehört er zur Feuerwehrspitze im Havelland (1)

Sebastian Axe (41) aus Schönwalde Glien ist jetzt einer von zwei stellvertretenden Kreisbrandmeistern im Landkreis Havelland.

Quelle: Andreas Kaatz

In Südamerika, den USA, Dubai und Südkorea war Sebastian Axe als Industriemechaniker tätig, jetzt ist er ehrenamtlicher Vize-Kreisbrandmeister. Die offene hauptamtliche Stelle an der Spitze ist derweil noch immer nicht besetzt.

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Andreas Kaatz

Schönwalde-Glien. Diesen Einsatz wird Sebastian Axe nicht vergessen. Ein Kind steckte mit dem Kopf im Aufsatz für die Klobrille und bekam ihn nicht mehr herunter. „Die Mutter saß völlig aufgelöst im Rettungswagen, der Vater konnte es nicht fassen. Unser Team hatte sich dann gekümmert und am Ende konnten alle darüber lachen“, sagt der Mann aus Schönwalde-Glien.

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Passend dazu antwortet er auf die Frage, wie er sich selbst beschreiben würde, schmunzelnd: „Ich bin ein fröhlicher Mensch.“ Und der ehrenamtliche Feuerwehrmann freut sich auch immer wieder, wenn es an manchen Einsatzstellen gelingt, den Betroffenen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Oder wenn sie sich bedanken. Einfach dafür, dass die Kameraden ihren Job gut erledigt haben.

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Seit Mai 2022 ist der 41-Jährige nun Gemeindewehrführer in Schönwalde-Glien und seit wenigen Wochen auch stellvertretender Kreisbrandmeister im Havelland – gemeinsam mit Jörg Eichmann aus Rathenow. Der bisherige Kreisbrandmeister Lothar Schneider hatte ihn gefragt, ob er sich das vorstellen könnte, als die Neubesetzung des Ehrenamtes anstand.

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Axe sagte zu, nicht ohne sich zuvor mit seiner Frau abgestimmt zu haben, die stellvertretende Jugendwartin in Paaren im Glien ist. „Wir haben die Entscheidung gemeinsam getroffen, dass ich das machen würde, wenn die Wehrführer das möchten“, blickt er zurück.

Ernennung zum stellvertretenden Kreisbrandmeister im Schloss Ribbeck

Die entsprechende Anhörung fand im März 2024 statt, die Ernennung dann im November im Schloss Ribbeck. Damit folgt er für die nächsten sechs Jahre auf den Nauener Jörg Meyer.

„Das ist eine spannende Sache. Man lernt permanent dazu und bekommt nochmal eine andere Sicht auf das Leben in der Feuerwehr“, sagt Sebastian Axe dazu, was ihn an der Aufgabe reizt. „Wir bedienen die Bereitschaftszeiten und unterstützen die Kommunen bei größeren Einsatzlagen.“ Man sei dabei Ansprechpartner für die Leitstelle.

Verfahren für die Benennung des neuen Kreisbrandmeisters im Havelland noch nicht beendet

Im Moment stimmt er sich bei den Diensten vor allem mit Jörg Eichmann ab. Beide werden kommissarisch zudem noch unterstützt vom bisherigen, bereits verabschiedeten Kreisbrandmeister Lothar Schneider. Denn der Posten des Kreisbrandmeisters, der künftig hauptamtlich sein wird, ist noch nicht wieder neu besetzt.

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Wie der zweite Beigeordnete beim Landkreis Havelland Michael Koch auf Anfrage mitteilt, habe die Ausschreibung für den Kreisbrandmeister bereits stattgefunden, allerdings sei das Verfahren noch nicht abgeschlossen.

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Im Jahre 2005 trat Sebastian Axe (41) wieder in die Feuerwehr in Schönwalde-Glien ein, ist seit 2022 Gemeindewehrführer. Zudem ist er jetzt auch stellvertretender Kreisbrandmeister im Havelland.

Quelle: Andreas Kaatz

Sebastian Axe war schon immer in Schönwalde zu Hause. Er gehörte auch zur Jugendfeuerwehr, musste dann aber aus zeitlichen Gründen ausscheiden. Erst als er von der Bundeswehr zurückgekehrt war, trat er 2005 wieder in die Feuerwehr der Gemeinde ein.

Sein Bruder und einige Freunde hatten ihn davon überzeugt. „Die Leidenschaft für die Feuerwehr hat mich nie wieder losgelassen“, meint er. Vor allem die Technik interessierte ihn schon immer.

Einer von vier Luftkoordinatoren bei der Feuerwehr im Havelland

2009 absolvierte er dann beim Brieselanger Gemeindewehrführer Marco Robitzsch die Ausbildung zum Maschinisten. „Das war sehr prägend.“ Er habe ihm viel beigebracht und die Leidenschaft zur Pumpe geweckt, die bis heute vorhanden ist. Und seit 2021 gibt Sebastian Axe sein Wissen als Kreisausbilder „Maschinist für Löschfahrzeuge“ an andere weiter.

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Das Interesse an der Führungsarbeit folgte 2018. Bald konnte er mehrere Abschlüsse vorlegen – vom Gruppenführer über Zugführer bis hin zum Verbandsführer. Ganz frisch ist seine Ausbildung zum Luftkoordinator – einer von vier im Landkreis Havelland.

„Wir können noch so verschieden sein, aber am Ende erledigen wir unseren Job alle gleich und stehen füreinander ein.“

„Wir werden zu größeren Einsätzen gerufen, beispielsweise bei Waldbränden, um die dortige Einsatzleitung bei der Verwendung von Drohnen und Hubschraubern zu unterstützen. Wir koordinieren die Maßnahmen der Luftfahrzeuge“, erklärt Sebastian Axe, der noch auf seinen ersten diesbezüglichen Einsatz wartet.

Mit Leidenschaft füllt er auch den Posten des Gemeindewehrführers von Schönwalde-Glien aus. Sieben Feuerwehreinheiten unterstehen ihm, 148 aktive Kameraden sowie 120 in der Jugendfeuerwehr.

Bei Siemens für tonnenschwere Gasturbinen zuständig

„Ich bin stolz auf jeden Einzelnen. Jeder bringt auf seine Art Leben in die Feuerwehr. Wir können noch so verschieden sein, aber am Ende erledigen wir unseren Job alle gleich und stehen füreinander ein.“

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Der gelernte Kfz-Mechaniker schätzt es auch, dass er seine beruflichen Kompetenzen und Erfahrungen in die Arbeit als Gemeindewehrführer und nun auch als stellvertretender Kreisbrandmeister einbringen kann. Im Kfz-Gewerbe arbeitete er allerdings nur kurz, denn es zog ihn in die Luftfahrt. Bei der Lufthansa schulte er zum Triebwerksmechaniker um und war anschließend bei Rolls-Royce tätig.

Arbeitgeber stellt Sebastian Axe für sein Feuerwehr-Ehrenamt frei

Später wechselte er zu Siemens und ging weltweit auf Montage im Kraftwerksservice für 400 Tonnen schwere Gasturbinen. Arbeitsstätten lagen im arabischen Raum, in Süd- und Nordamerika sowie in Asien. 2017 machte er seinen Industriemeister und wechselte später ins Büro als Service-Projektmanager.

Seinem Arbeitgeber Siemens Energy ist er jedenfalls dankbar, dass dieser ihn für seine Feuerwehrarbeit immer freistellt. Und bei dieser gibt es für ihn einen besonderen Antrieb. „Das Lächeln eines Menschen bewegt mich immer wieder im Ehrenamt“, sagt der Schönwalder.

MAZ

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